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1.1 Gründe für privates Investieren

„Die Rente ist sicher“, sagte Dr. Norbert Blüm, Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung einst während des Wahlkampfes der CDU im Jahr 1986. Doch seitdem hat sich bezogen auf das deutsche Rentensystem viel getan: Die Inflation steigt, die Rente fällt. Lerne, warum es wichtiger ist denn je, sich jetzt selbst mit der privaten Kapitalanlage zu beschäftigen.
Inflationsrate-Deutschland-Juli-2021-bis-Juli-2021-Quelle-Statista
„Die Rente ist sicher“, sagte Dr. Norbert Blüm, Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung einst während des Wahlkampfes der CDU im Jahr 1986. Doch seitdem hat sich bezogen auf das deutsche Rentensystem viel getan: Die Inflation steigt, die Rente fällt. Lerne, warum es wichtiger ist denn je, sich jetzt selbst mit der privaten Kapitalanlage zu beschäftigen.

Warum reicht die Rente nicht mehr aus?

1. Schwächelnde Rentenkassen

Drei Säulen der Altersvorsorge
Heute unterscheidet der Bund zwischen den drei Säulen „gesetzliche“, „betriebliche“ und „private“ Altersvorsorge. In der ersten Säule finden sich die Systeme, die für Arbeitnehmende und zum Teil auch für Selbstständige verpflichtend sind. Dazu zählt auch die deutsche Rentenkasse.
Demografischer Wandel
Der demografische Wandel in Deutschland gefährdet allerdings die Grundpfeiler unseres bisherigen Rentensystems. Diese Entwicklung wird sich voraussichtlich weiter verstärken, insbesondere wenn die Generation der Baby-Boomer in den kommenden Jahren nach und nach das Rentenalter erreicht. Hiermit sind die Kinder gemeint, die in der Nachkriegszeit in den Jahren 1946 bis ca. 1970 geboren wurden.
Steigende Lebenserwartung

Durch die steigende Lebenserwartung beschleunigt, kommt es in der Rentenkasse zunehmend zu einem Ungleichgewicht zwischen Einzahlenden und Renten-Beziehenden. Aus diesem Grund investieren viele zusätzlich in die betriebliche Altersvorsorge (zweite Säule).

Drei Säulen der Altersvorsorge

Die 3 Säulen der Altersvorsorge

Private Altersvorsorge
Zur privaten Altersvorsorge (dritte Säule) zählen Lebensversicherungen, Sparpläne oder Wertpapiere. Lebensversicherungen wie die Riester-Rente werden allerdings immer weniger attraktiv, da die garantierten Zinsen in den letzten Jahren konstant gefallen sind. Beispielsweise ist seit 2022 der für eine Lebensversicherung maximal erlaubte Garantiezins, auch „Höchstrechnungszins“ genannt, auf 0,25% gefallen. Aktuell liegt er bei 0,9% und damit jetzt schon unter dem Wert der aktuellen Inflation (vgl. Versicherungsmagazin 2021).
Wer nicht selbst aktiv wird, dem bleibt ein Verlust

Was dem Investierenden am Ende bleibt, ist ein Verlustgeschäft. Doch was ist „Inflation“ und welchen Nutzen hat sie?

2. Wachsende Inflation

Die Geldpolitik der EZB
Die Inflation in Europa resultiert maßgeblich aus der Geldpolitik der „Europäischen Zentralbank“ („EZB“). Zentralbanken geben die Banknoten eines Staates aus und sind für die Geld- und Währungspolitik verantwortlich. Sie haben über den sogenannten „Leitzins“ die Möglichkeit Refinanzierungsgeschäfte von Banken zu beeinflussen (vgl. Bundeszentrale für politische Bildung 2021). Senkt die Zentralbank beispielsweise den Leitzins, so können sich Unternehmen mit günstigeren Krediten versorgen. Es kommt zur Stimulierung der Wirtschaft.
Die Folgen für Sparer

Auf der anderen Seite kommt es zu einer Verwässerung der Währung, je mehr Geld durch die Zentralbank in Umlauf gebracht wird. Diese Verwässerung nennt man Inflation. Eine Inflationsrate von 2% bedeutet beispielsweise, dass der Wert der Währung am Ende des Jahres zwei Prozent verloren hat, wenn man sich damit Güter des alltäglichen Lebens kauft. Die Leitzinsen sind derzeit weltweit auf einem historisch niedrigen Niveau. Das bedeutet für private Haushalte eine hohe Belastung durch Inflation. Aktuell liegt der Zinssatz der EZB für Hauptrefinanzierungsgeschäfte bei 0% (vgl. Deutsche Bundesbank 2021). Die Inflationsrate des Euros lag im April 2021 bei 2,0% (vgl. Statistisches Bundesamt 2021). Ein Trendwechsel dieser lockeren Geldpolitik ist derzeit nicht in Sicht.

Inflationsrate-Deutschland-Juli-2021-bis-Juli-2021-Quelle-Statista

Inflationsrate in Deutschland von Juli 2020 bis Juli 2021 (Statista 2021)

„Inflation wirkt wie eine Steuer auf Erspartes. Eine Inflationsrate von 4% bedeutet, dass Dein Geld am Ende des Jahres 4% weniger wert ist, wenn Du Waren des alltäglichen Lebens erwirbst."

Wie wird in Deutschland privat investiert?

Konventionelle Investments

Betriebliche Altersvorosrge und Riester-Rente
Aus den oben genannten Gründen empfiehlt es sich zusätzlich privat vorzusorgen. Doch wie wird in Deutschland aktuell privat investiert? Laut einer vom Finanzanlagenvermittler Raisin GmbH in Auftrag gegebene Studie sorgten Anfang des Jahres 2021 47% der Deutschen aktiv für das Alter vor (vgl. WeltSparen 2021). Die bei YouGov in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage zeigte zudem auf, dass mit 35% die meisten Sparenden auf die betriebliche Altersvorsorge (bAV) zurückgriffen. 34% investierten dagegen in Wertpapiere, Anleihen und Fonds. Die Riester-Rente landete bei 29% und 18% sorgten per ETF-Sparplan für das Alter vor.
Exchange TRaded Fund (ETFs)
Ein „ETF“ ist hierbei ein börsennotierter Aktienfonds bestehend aus mehreren Wertpapieren. ETFs haben den Vorteil Kapital breit zu streuen. Ab einer Haltedauer von 15 Jahren lassen sich mit einem ETF im Schnitt pro Jahr ca. 7% Rendite auf das investierte Kapital erwirtschaften (vgl. Kuß 2018: Kindle Edition, Position 1037*)
DAX Entwicklung
Die historische Entwicklung des deutschen Leitindex DAX (Google 2021)
Immobilien
Zudem sind Immobilien so begehrt wie nie. Google bietet mit seinem Service Google Trends die Möglichkeit historische Anfragen seiner Suchmaschine miteinander zu vergleichen. Stellt man die Suchbegriffe „Aktien kaufen“, „Haus kaufen“ und „Wohnung kaufen“ im Zeitraum von 2004 bis 2021 einander gegenüber wird dies schnell deutlich:
Google Trends Interesse am Hauskauf als Diagramm illustriert
Google Trends Begriffe „Aktien kaufen“, „Haus kaufen“ und „Wohnung kaufen“ im Vergleich (Google Trends 2021)

Unkonventionelle Investments

"58 % der Deutschen können sich überhaupt nicht vorstellen ein höheres Risiko einzugehen, um eine höhere Rendite zu erhalten"
Sind deutsche Privatinvestierende bereit mehr zu riskieren, um eine höhere Rendite zu erhalten? Laut einer aktuellen Statistik des Anbieters Statista schien dies im Jahr 2020 nicht der Fall zu sein. Die Fragestellung lautete: „Können Sie sich vorstellen, bei künftigen Geldanlagen auch ein höheres Risiko einzugehen, um gegebenenfalls eine höhere Rendite zu erzielen?“ Laut der Studie konnten sich 58% der Befragten überhaupt nicht vorstellen, mehr Risiko für eine höhere Rendite einzugehen, 27% „eher nicht“ und nur 15% „gut“ oder „sehr gut“. (vgl. Statista 2021).

Fazit

Ist ein Umdenken nötig?
Die Deutsche Rentenversicherung empfiehlt den Bürgern derzeit privat für ihr Alter vorzusorgen. Konventionelle Anlagemodelle wie die Rentenkasse, das Sparbuch oder die Lebensversicherung scheinen inzwischen ausgedient zu haben – zumindest solange die lockere Geldpolitik der EZB weiter betrieben wird. Dennoch scheinen Anleger in Deutschland nach wie vor kein Risiko eingehen zu wollen. Es stellt sich die Frage, ob ein Umdenken nötig ist.
Es gibt viele Möglichkeiten privat zu investieren

Immerhin hat sich in den letzten 20 Jahren auf den weltweiten Finanzmärkten einiges getan: Seit dem Platzen der Dotcom Blase um das Jahr 2000 gab es an den Märkten weitere deutliche Rücksetzer während der Weltwirtschaftskrise ab 2007, der Euro-Krise ab 2010 oder jüngst während des Corona-Abverkaufs im Frühling 2020. Dennoch klettern weltweit wichtige Leit-Indizes wie der amerikanische Dow Jones Industrial, der japanische Nikkei 225 oder der deutsche DAX von einem Hoch zum nächsten. Auch Gold und Kryptowährungen erreichten ab 2019 neue Allzeithochs, vom Boom des Immobilienmarktes ganz zu schweigen. Die lockere Geldpolitik der Notenbanken treibt diese Entwicklung vorwiegend an.

Gründe für privates Investieren

  • Die Rentenbeiträge fallen von Jahr zu Jahr geringer aus
  • Zentralbanken verwässern den Wert ihrer Landeswährungen über Inflation
  • Die Tendenz für die Inflationsrate ist derzeit steigend
  • Inflation soll die Wirtschaft ankurbeln, schadet aber dem Sparer
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