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1.4 Netzwerke für elektronischen Handel

Ob Wertpapiere, Rohstoffe, Währungen, oder Strom: Heutzutage treffen Käufer und Verkäufer an elektronischen Börsen aufeinander. Börsen haben also eine wichtige volkswirtschaftliche Aufgabe. Hier erfährst Du, was eine Börse ist, welche Arten von Börsen es gibt und was außerbörslicher elektronischer Handel ist.
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Ob Wertpapiere, Rohstoffe, Währungen, oder Strom: Heutzutage treffen Käufer und Verkäufer an elektronischen Börsen aufeinander. Börsen haben also eine wichtige volkswirtschaftliche Aufgabe. Hier erfährst Du, was eine Börse ist, welche Arten von Börsen es gibt und was außerbörslicher elektronischer Handel ist.

Die Entstehung des elektronischen Handels

Erste Börsen im Mittelalter
Die Entstehung der Börsen reicht zurück bis ins Mittelalter. Damals trafen sich Kaufleute und legten die Preise für ihre Güter persönlich fest. Die Ware wurde nach erfolgreicher Geschäftsabwicklung physisch überreicht. Im Verlauf der Zeit wurde die Schuld verbrieft und später in Waren oder Währung eingetauscht. Laut Scherbaum* wurde die weltweit erste Börse im Jahr 1409 in Brügge gegründet, erhielt aber erst im Jahr 1531 ein festes Gebäude. Die erste deutsche Börse wurde im Jahr 1540 in Nürnberg gegründet. Erst im Jahr 1792 entstand die New York Stock Exchange an der Wall Street Nr. 68.
Elektronischer Handel seit 1971

Ein weiterer großer Meilenstein in der Geschichte der Börsen war die Gründung der amerikanischen NASDAQ im Jahr 1971 (vgl. Scherbaum 2020: 9ff.*). Die NASDAQ war die erste vollautomatisierte Computerbörse der Welt. Von nun an wurden Orders elektronisch erfasst und ausgeführt. In Frankfurt folgte die Deutsche Börse 1997 mit dem Anschluss an das Exchange Electronic Trading System, auch XETRA genannt.

Die Aufgaben einer Börse

Käufer und Verkäufer zusammenführen
In seinem Buch „So funktioniert die Börse“* beschreibt Scherbaum* die „Börse“ als einen Marktplatz für den Handel verschiedener Güter. Die Güter besitzen je nach Angebot und Nachfrage einen unterschiedlichen Wert. Wann immer es mehr Nachfrage als Angebot gibt, steigt der Wert des Guts bis sich Angebot und Nachfrage wieder gleichwertig gegenüberstehen. Das gleiche gilt umgekehrt für fallende Werte, auch „Kurse“ genannt. Käufer und Verkäufer treffen heutzutage nicht mehr persönlich aufeinander. Die Aufträge, auch „Orders“ genannt, werden elektronisch erfasst und im sogenannten „Orderbuch“ einer Börse abgewickelt. Diesen Vorgang nennt man „Netting“ (vgl. Scherbaum 2020: 70ff.*). Indem eine Börse Käufer und Verkäufer zusammenbringt, erfüllt sie eine wichtige volkswirtschaftliche Aufgabe. 
Elektronischen HAndel ermöglichen
Weitere Aufgaben einer Börse sind beispielsweise die Bereitstellung einer Handelsplattform oder die Sicherstellung und Offenlegung aktueller Preise und Umsätze. Der Handel an einer Börse wird streng reguliert. Dafür sorgt in Deutschland neben dem Börsenbetreiber auch die staatliche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Die Regulation soll für Vertrauen und Transparenz an den Finanzmärkten sorgen (vgl. ebd.*).

Arten von Börsen

Es gibt verschiedene Arten von Börsen, zum Beispiel für Wertpapiere, Waren, Devisen oder sogar Strom. Grundsätzlich wird hierbei zwischen Spot- und Terminmärkten unterschieden.
Spotmarkt
Auf Spotmärkten werden vor allem Rohstoffe, auch „Commodities“ genannt, Devisen und Aktien gehandelt. Zu den Spotmärkten zählt beispielsweise die Wertpapierbörse. Hier werden Unternehmensanteile in Form von Aktien gehandelt. Unternehmen können sich mit dem Verkauf von Aktien ihr Geschäft finanzieren und Anleger erhalten dagegen neben einer Rendite auch ein Mitspracherecht am Unternehmen. Geschäften am Spotmarkt liegt eine Erfüllungsfrist von maximal zwei Werktagen zugrunde, alle darüber hinaus gehenden Fristen werden den Terminmärkten zugeordnet (vgl. Lakefield 2020: 20f.*).
Terminmarkt
An Terminbörsen können beispielsweise Rohstoffe per Terminkontrakten, sogenannten „Futures“ gehandelt werden. Ein Future ist ein Kontrakt, dem ein Basiswert wie Gold oder Rohöl zugrunde liegt und der erst zu einem festgelegten Termin in der Zukunft fällig wird. Mit dem Erreichen des Ablauftermins erhält der Käufer dann in der Zukunft die Ware. Dies hilft Unternehmen die Kosten für ihre Warenbeschaffung zu kalkulieren, ohne die Waren selbst im Vorfeld einlagern zu müssen (vgl. Schütz 2021: 91f.*).
Arten von Börsen
Die Arten von Börsen

Das Orderbuch einer Börse

Angebot und NAchfrage (Bid und ask)
Jeder elektronische Handelsplatz benötigt für den Vorgang des Nettings ein Orderbuch. Das Orderbuch kann offen oder geschlossen sein. Ein offenes Orderbuch liefert Informationen über ausgeführte und schwebende Orders sowie über das gehandelte Volumen. Kauforders werden im Orderbuch als „Ask“ hinterlegt, Verkaufsorders als „Bid“. Eine Kauforder wird immer zum Ask-Preis ausgeführt und eine Verkaufsorder zum Bid-Preis.
Spread und Liquidität

Die Differenz aus Angebot (Bid) und Nachfrage (Ask) nennt man „Spread“ (vgl. Scherbaum 2020: 65*). Der Spread ist variabel, je nachdem wie liquide ein Markt gerade ist. Die „Liquidität“ ist nichts anderes als ein Maß für den aktuell getätigten Umsatz eines Marktes (vgl. Voigt 2011: 76). Hohe Liquidität steht also für ein großes Angebot und eine große Nachfrage. Der Ask-Preis liegt immer höher als der Bid-Preis und der Spread ist immer positiv. Wäre dies nicht der Fall, würde sich der Markt sofort durch sogenannte „Arbitrage“-Geschäfte selbst regulieren (vgl. Bacidore 2020: 7ff*).

Außerbörslicher elektronischer Handel

Längst nicht alle Geschäfte werden über eine regulierte Börse abgewickelt. Es existieren noch weitere Systeme, die den elektronischen- und damit den algorithmischen Handel ermöglichen. Der ehemalige Vorsitzende für  algorithmischen Handel bei Goldman Sachs Dr. Jeffrey Bacidore* unterscheidet in seinem Buch „Algorithmic Trading“* neben der Börse zwischen sogenannten „Dark Pools“ und „Electronic Communication Networks“, kurz „ECN“.
Darkpools und OTC
Bei einem Dark Pool werden die Transaktionen der einzelnen Marktteilnehmenden verschleiert und das Orderbuch nicht öffentlich gemacht. Dark Pools sind vor allem für große Institutionen von Nutzen, die nicht zu viel über ihre Transaktionen preisgeben möchten. Man spricht hier von sogenannten „Over-The-Counter“ (OTC) – Geschäften (vgl. Bacidore 2020: 7f.*), da das Geschäft zwischen zwei Parteien und ohne eine börsliche Kontrollinstanz „über die Theke“ stattfindet. Ein ECN-System dagegen legt die Transaktionen für gewöhnlich offen. Bis auf die staatliche Regulierung ist das System dem einer echten Börse also sehr ähnlich. Dark Pools und ECN-Systeme ermöglichen also auch den elektronischen Handel, sind aber grundsätzlich unreguliert.
Electronic Communication Networks (ECN)
Ein ECN-System dagegen legt die Transaktionen für gewöhnlich offen. Bis auf die staatliche Regulierung ist das System dem einer echten Börse also sehr ähnlich. Dark Pools und ECN-Systeme ermöglichen also auch den elektronischen Handel, sind aber grundsätzlich unreguliert.

Fazit

Mit der Gründung der amerikanischen NASDAQ begann das Zeitalter des  elektronischen Handels. Heute arbeiten alle bedeutenden Börsen elektronisch und bringen so Käufer und Verkäufer virtuell zueinander. Börsen erfüllen damit eine wichtige volkswirtschaftliche Aufgabe. Grundsätzlich wird zwischen Spot- und Terminmärkten unterschieden. An Spotmärkten werden Güter unmittelbar erworben, während an Terminmärkten die Preise der Zukunft verhandelt werden. Alle Börsen werden dabei streng von einer Finanzaufsichtsbehörde reguliert und überwacht. Ein Großteil des weltweiten Handelsvolumens wird dagegen Over-The-Counter (OTC) abgewickelt. Hier gibt es deutlich weniger Regulation.

Börsenhandel

  • Streng reguliert
  • Orderbuch offen
  • Käufer und Verkäufer
  • Futures

OTC

  • Darkpool
  • Orderbuch geschlossen
  • Market Maker
  • CFDs
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