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3.3 Elektronische Orderausführung

Beim MetaTrader 5 werden Orders aus dem Chart heraus platziert. Bevor Du Deine erste Order erstellst, solltest Du Dich ein wenig besser mit dem Orderbuch und der Order befassen. Hier erfährst Du, was die minimalen Anforderungen an eine elektronische Order sind. Zusätzlich erfährst Du hier was Stop-Loss und Take-Profit bedeuten.
Beim MetaTrader 5 werden Orders aus dem Chart heraus platziert. Bevor Du Deine erste Order erstellst, solltest Du Dich ein wenig besser mit dem Orderbuch und der Order befassen. Hier erfährst Du, was die minimalen Anforderungen an eine elektronische Order sind. Zusätzlich erfährst Du hier was Stop-Loss und Take-Profit bedeuten.

Hinweis

  • Für das Erstellen von Orders wird in diesem Tutorial exemplarisch der MetaTrader 5 verwendet
  • Wenn Du diesem Tutorial folgen möchtest, lade Dir den MetaTrader 5 bei Deinem Broker herunter

Anforderungen an die elektronische Order

Damit eine Order (Handelsauftrag) vom elektronischen Handelssystem überhaupt verarbeitet werden kann, sind laut Bacidore üblicherweise die folgenden Informationen nötig (vgl. Bacidore 2020: 7ff*):

  • Eine eindeutige Kennungsnummer des Assets (bei Aktien z.B. die WKN)
  • Die Positionierung („Long“ für Kaufen, „Short“ für Verkaufen)
  • Die Quantität oder Ordergröße
  • Der Ordertyp (Market oder Limit)
  • Der Zeitpunkt für den Verfall der Order

Die folgende Abbildung zeigt das Eingabefeld zum Erstellen einer Order im MetaTrader 5:

Eingabefeld zum Erstellen einer Order im MetaTrader 5

Market Order

Eine „Market Order“ wird unmittelbar zum derzeit besten Preis am Markt ausgeführt. Zum Erstellen einer Market Order im MetaTrader 5 muss unter dem Reiter Typ „Sofortige Ausführung“ ausgewählt werden. Bei der Market Order ist die Ausführung garantiert, kann aber für einen schlechteren Ausführungskurs sorgen. Dies kann insbesondere dann passieren, wenn der Markt besonders volatil ist. „Volatilität“ ist ein Indikator, der die Preisoszillation eines Kurses in einem bestimmten Zeitraum misst (vgl. Lakefield 2020: 56*). Starke Kursschwankungen implizieren hierbei eine hohe Volatilität. Die Kursdifferenz aus Zeitpunkt des Platzierens der Market Order und Kurs bei tatsächlicher Ausführung nennt man „Slippage“ (vgl. Lakefield 2020: 81). Bei Market Orders kann Slippage also dafür sorgen, dass der Händler einen schlechteren Kurs erhält als gewünscht.

Limit-/Pending Order

Eine „Limit Order“ wird erst ausgeführt, wenn ein bestimmter Preis erreicht wird. Nehmen wir an, Du möchtest eine Aktie für einen maximalen Preis von 20€ kaufen. Platzierst Du demzufolge eine „Buy-Limit“-Order, dann wird diese nur ausgeführt, wenn der Preis der Aktie bei 20€ oder günstiger liegt. Das gleiche gilt umgekehrt für eine „Sell-Limit“-Order. Erreicht der Kurs den gewünschten Wert nicht, wird die Order auch nicht ausgeführt und bleibt im Orderbuch als „schwebend“ hinterlegt. Der englische Begriff „pending“ wird hierbei auch häufig verwendet. Wähle daher im MetaTrader 5 unter dem Reiter „Typ“ die „Pending Order“ aus, um eine Limit-Order zu platzieren. Die Limit Order garantiert dem Händler den gewünschten Preis. Hier kann es jedoch passieren, dass die Order im vorgesehenen Zeitraum gar nicht ausgeführt wird.

Zeitpunkt für den Verfall

Der Zeitpunkt für den Verfall ist für gewöhnlich auch Bestandteil einer Order und kann über drei Arten realisiert werden (vgl. Bacidore 2020: 8*): Der erste Fall ist die „Immediate-Or-Cancel“-Order („IOC“). Hier wird die Order entweder sofort ausgeführt oder wieder verworfen. Dies betrifft vor allem Limit-Orders, deren Kursziel nicht erreicht wird. Dann gibt es noch die sogenannte „Day“-Order. Diese Order wird entweder ausgeführt oder vom Händler geschlossen. Ist beides bei Ablauf des Tages nicht der Fall, so wird die Order automatisch verworfen. Der letzte Typ sind die „Good-Til-Canceled“-Orders. Sie bleiben so lange im Orderbuch bestehen, bis sie ausgelöst oder manuell verworfen werden.

Gut zu wissen

  • Im MetaTrader 5 gibt es keine Option den Zeitpunkt für den Verfall einzustellen
  • Der Punkt kann vernachlässigt werden

Ordergröße

Kontrakte und Lots
Wichtiger Bestandteil jeder Order ist die Ordergröße. Sie wird zusammen mit dem Preis im Orderbuch hinterlegt und ergibt die sogenannte „Depth-of-Market“ („DOM“), zu Deutsch „Markttiefe“ (vgl. Bacidore 2020: 10*). Ordergrößen an Börsen sind standardisiert und werden häufig als „Lot“ oder „Kontrakt“ gehandelt (vgl. Lakefield 2020: 69*). Ein Lot ist eine vordefinierte Stückzahl für den Handel. Im Devisenmarkt entspricht ein Lot der Zahl 100.000. Die Einheit ergibt sich aus dem gehandelten Wert. Beim EUR/USD sind es 100.000 Euro pro Lot. Beim USD/JPY sind es 100.000 USD. Das Lot war ursprünglich die kleinste handelbare Größe am Terminmarkt.
Mini- und Micro-Lots
Inzwischen gibt es auch sogenannte „Mini“- oder „Microlots“, die den Handel mit kleinerem Ordervolumen ermöglichen sollen. Bezogen auf den Devisenmarkt entspricht ein Minilot einem Wert von 10.000 und ein Mikrolot einem Wert von 1.000 Einheiten. Wie weiter oben erläutert wurde, muss bei einer Limit-Order der gewünschte Preis hinterlegt werden. Hierfür ist es nötig die Genauigkeit der Angabe zu kennen.
Der Tick

Die kleinste Kursbewegung des Preises eines Guts nennt man „Tick“. An US-Amerikanischen Wertpapierbörsen hat ein Tick üblicherweise die Größe von einem Cent ab einem Kurswert von einem Dollar (vgl. Bacidore 2020: 13f.*). Die Tick-Größe kann aber auch als prozentualer Bruchteil eines Guts dargestellt werden. Bei Kursnotierungen unter einem Dollar ist eine Tick-Größe kleiner einem Cent nicht unüblich. Um eine Standardisierung zu erreichen, ist die Tick-Größe an regulierten Börsen per Gesetzesvorgabe oft vorgegeben. Im Devisenmarkt unterscheiden sich die Tick-Größen dagegen je nach Anbieter (vgl. ebd.*).

Ordergebühren

Für das Platzieren einer Order berechnet ein Broker für gewöhnlich eine Kommission. Die Kommission ist ein prozentualer Fixbetrag auf die Ordergröße.
Explizite Kosten (Kommision, Depotführung)
Für das Platzieren einer Order wird bei einem STP- oder ECN-Konto für gewöhnlich eine Kommission vom Broker berechnet. Die Kommission ist ein prozentualer Fixbetrag auf die Ordergröße. Hinzu kommen manchmal Depotgebühren für die Verwaltung des Handelsdepots. Belastungen wie Depotgebühren oder Kommissionen fallen unter die Kategorie „explizite Kosten“ (Bacidore 2020: 19f*).
Implizite Kosten (Spread, SWAP)
„Implizite Kosten“ sind dagegen variabel und deutlich schwieriger zu kalkulieren (vgl. ebd*). Hierzu zählt beispielsweise der Spread. Der Spread wurde bereits definiert als eine je nach Liquidität variierende Differenz aus Angebot und Nachfrage. Am Devisenmarkt kommt noch der sogenannte „Swap“ hinzu (vgl. Schütz 2021: 129f.*). Der Swap ist die Zinsdifferenz zweier Währungen und kann sowohl Kosten als auch Einnahmen generieren. Dies ist abhängig vom gehandelten Währungspaar. Manche Finanzprodukte werden gehebelt gehandelt. Wie bereits zuvor erwähnt, ist ein Hebel ein Kredit des Brokers. Auf diesen Kredit fallen üblicherweise Zinsen an. Sowohl Hebelgebühren wie auch der Swap werden nur beim Halten einer Position über Nacht fällig.
Weitere Kosten (Einfluss auf den Markt, Opportunitätskosten)
Laut Bacidore* existieren noch weitere Kosten wie der eigene Einfluss auf den Markt oder Opportunitätskosten. Angenommen ein Händler sendet eine Market-Order an die Börse, die größer ist als die zur Verfügung stehende Menge zum aktuellen Preis, dann wird nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage das nächsthöhere Angebot wahrgenommen. Dies kann je nach Markttiefe zu großen Preissprüngen und somit zu einem schlechteren Erwerbskurs führen. Opportunitätskosten werden geschätzt. Sie stehen für nicht wahrgenommene Chancen am Markt. Sowohl der Einfluss auf den Markt als auch die Opportunitätskosten sind vor allem für institutionelle Händler von Bedeutung und im privaten Rahmen eher zu vernachlässigen.

Hinweis

  • Behalte die Gebühren für jede Order genau im Auge
  • Vermeide Slippage, indem Du Pending Orders / Limit Orders verwendest
  • Schließe offene Orders am Ende des Tages um SWAP zu vermeiden

Stop-Loss und Take-Profit

Zuletzt gibt es noch Informationen, die eine elektronische Order haben kann, aber nicht zwingend haben muss.
Stop-Loss
Um Verluste zu begrenzen, kann ein sogenannter „Stop-Loss“ hinterlegt werden (vgl. Lakefield 2020: 73f.). Läuft der Markt zu weit in die falsche Richtung und der Stop-Loss wird ausgelöst, dann wird die Position mit dem zuvor kalkulierten Risiko geschlossen. Ein „Trailing-Stop“ wird im Fall einer positiven Kursentwicklung den Stop-Loss nachziehen, um Gewinne zu sichern.
Take-Profit
Für die Gewinnmitnahme kann außerdem ein sogenannter „Take-Profit“ gesetzt werden. Stop-Loss und Take-Profit ermöglichen gemeinsam die genaue Kalkulation des Chance-Risiko-Verhältnisses und sollten beim algorithmischen Handel immer berücksichtigt werden. Wie weit Stop-Loss und Take-Profit entfernt liegen entscheidet dabei die individuelle Handelsstrategie.

Achtung

  • Verwende immer Stop-Loss und Take-Profit
  • Nur so kannst Du das Chance-Risiko-Verhältnis berechnen

Fazit

Du kennst nun den Unterschied zwischen einer Market Order und einer Limit Order. Während die Market Order unmittelbar ausgeführt wird, kann sie zu Slippage führen. Dagegen wird eine Pending Order nur zum gewünschten Preis oder besser ausgeführt. Dabei kann es jedoch passieren, dass die Order überhaupt nicht ausgeführt wird. Die Ordergröße wird beim Forex-Handel in Lots bemessen. Mit Mini- und Mikrolots gibt es auch kleinere Kontraktgrößen. Bei jeder Order fallen Ordergebühren an. Diese können vielfältig sein und setzen sich beim CFD-Trading zusammen aus aus Spread, SWAP und Kommission. Der SWAP fällt nur beim Halten einer Position über Nacht an. Beim algorithmischen Handel sollten immer Stop-Loss und Take-Profit gesetzt werden, um auch in Abwesenheit ein angemessenen Risk-Money-Management gewährleisten zu können.

Tradinglux empfiehlt:

Platziere manuelle Orders

  • Versuche ein Gefühl für die Ordergröße, die Ordergebühren und den Hebel zu bekommen
  • Verwende hierfür ein Demo- oder Cent-Konto
  • Setze immer Stop-Loss und Take-Profit
  • Beobachte, wie stark Dein Konto beim Handeln belastet wird (Equity, Margin, Account Balance)
  • Erst wenn Du ein Gefühl für den manuellen Handel mit CFDs hast, solltest Du Dich mit Handelsrobotern beschäftigen
Übung macht den Meister
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