Rückblick
- Im letzten Kapitel hast Du ein Gefühl für die manuelle Orderausführung bekommen
- Dieses Wissen hilft Dir später beim Justieren der Einstellungen Deines Handelsroboters
- Was jetzt fehlt ist ein Signal, wann eine Order platziert oder modifiziert werden soll
Handelsparadigmen
Es gibt unterschiedliche Herangehensweisen, um Marktprognosen zu erstellen. Zu den bekanntesten Paradigmen zählen derzeit:
- Die Fundamentalanalyse
- Das Orderflow- und Volumentrading
- Die Chartanalyse
Die Fundamentalanalyse
Bestimmung des Inneren Wertes von Unternehmen
Die Fundamentalanalyse ist ein Werkzeug der Finanzmarktanalyse, mit dem Unternehmen über betriebswirtschaftliche Kennzahlen bewertet werden können. Das Ziel der Fundamentalanalyse ist es, den „inneren Wert“ eines Unternehmens zu erkennen und darauf basierend Kaufentscheidungen zu treffen.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Ein Beispiel für eine solche Kennzahl ist das „Kurs-Gewinn-Verhältnis“ (KGV). Es lässt sich einfach berechnen, indem der aktuelle Aktienkurs eines Unternehmens durch dessen Gewinn geteilt wird. Dies kann Aufschluss darüber geben, ob eine Aktie über- oder unterbewertet ist.
Auswerten von Quartalszahlen
Aktiengesellschaften sind grundsätzlich dazu verpflichtet, ihre Geschäftszahlen quartalsweise zu veröffentlichen. Diese Zahlen sind ein wichtiger Bestandteil der Fundamentalanalyse. Hinzu kommt die Auswertung makroökonomischer Entwicklungen.
Langfrisitger Anlagehorizont
Der Anlagehorizont eines Fundamentalanalytikers ist eher langfristig einzuordnen. Wird eine Aktie als „unterbewertet“ eingestuft, dann werden Aktien nach dem Prinzip „buy and hold“ oft über Jahre gehalten. Einer der bekannteste Fundamentalanalysten unserer Zeit ist sicherlich der amerikanische Investor Warren Buffet.
Orderflow- und Volumentrading
Eine derzeit in den USA zunehmend beliebte Methode zum Erstellen von Handelssignalen ist die Analyse des Orderbuches einer Börse. Im sogenannten „Volumen- und Orderflowtrading“ werden durch die Analyse getätigter sowie schwebender Orders Handelssignale generiert. Dabei ist vor allem das gehandelte Volumen von Interesse. Beispielsweise gibt es Preiskorridore, in denen besonders große Volumina gehandelt werden. Unter der Annahme, dass der Korridor nach einer Kursabweichung mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder erreicht wird, bieten sich solche Preise beispielsweise zur Gewinnmitnahme an.
Hinweis
- Da das Orderbuch beim OTC-Handel geschlossen ist, kann diese Technik beim CFD-Trading nicht angewendet werden
- Wenn Du Orderflow- und Volumentrading betreiben möchtest, dann bietet sich Dir eher der Handel von Futures über eine Terminbörse an
- Wie das Orderflow und Volumentrading funktioniert erfährst Du hier*
Die Chartanalyse
Die „technische Analyse der Finanzmärkte“, auch „Charttechnik“ genannt, versucht anhand historischer Kursverläufe künftige Preisbewegungen vorherzusagen. Dieser Ansatz basiert auf drei Grundannahmen (vgl. Murphy 2011: 22ff.*):
- „Die Marktbewegung diskontiert alles.“
- „Die Kurse bewegen sich in Trends.“
- „Die Geschichte wiederholt sich selbst.“
1. Die Marktbewegung diskontiert alles
Mit der ersten Annahme ist gemeint, dass sich alle fundamental-ökonomischen Faktoren bereits in den historischen Kursverläufen eines Guts widerspiegeln. Kommt es zu Ereignissen die einen Markt beeinflussen, dann reagiert dieser innerhalb von Sekunden auf die neuen Begebenheiten. Da sich die Ereignisse also sowieso im Chart zeigen, benötigen Charttechniker keine fundamentalen Zahlen – so zumindest der Gedanke dahinter. Dies grenzt die technische Analyse klar von der Disziplin der Fundamentalanalyse ab.
2. Die Kurse bewegen sich in Trends
Des Weiteren wird bei der technischen Analyse angenommen, dass sich Kurse in sogenannten „Trends“ bewegen. Ein Trend ist eine Richtung, in die der Markt über einen längeren Zeitraum tendiert. Durch die dritte Annahme, dass sich die Geschichte selbst wiederholt, ist der Grundstein gelegt, um von der Vergangenheit auf die Zukunft zu schließen.
3. Die Geschichte wiederholt sich selbst
Durch die dritte Annahme, dass sich die Geschichte selbst wiederholt, ist der Grundstein gelegt, um von der Vergangenheit auf die Zukunft zu schließen.
Fazit
Es gibt unterschiedliche Herangehensweisen zum Erstellen von Marktprognosen. Für den CFD-Handel im MetaTrader ist die Chartanalyse am besten geeignet. Wie Du einen Chart liest und wie die Charttechnik Handelssignale generiert, erfährst Du im nächsten Kapitel.
Tradinglux empfiehlt:
CFDs
- Analyse historischer Daten
- Anlagehorizont: Kurz bis Mittelfristig
Chartanalyse
Wertpapiere
- Betriebswirtschaftliche Kennzahlen
- Anlagehorizont: langfristig
Fundamentalanalyse
Futures
- Analyse des Orderbuches
- Anlagehorizont: Kurz bis Mittelfristig
Orderflow / Volumen
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