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3.5 Die Chartanalyse

Der MetaTrader bedient sich für das generieren von Handelssignalen bei der Chartanalyse. In diesem Kapitel lernst Du die Grundlagen zum lesen von Charts über technische Indikatoren. Diese lassen sich später einfach automatisieren.
Gesicht seitlich mit Japanischen Candlesticks
Der MetaTrader bedient sich für das generieren von Handelssignalen bei der Chartanalyse. In diesem Kapitel lernst Du die Grundlagen zum lesen von Charts über technische Indikatoren. Diese lassen sich später einfach automatisieren.

Rückblick

  • Der Handel mit CFDs ist ein OTC-Geschäft (kein Orderbuch)
  • Beim CFD-Trading werden Investmentprognosen daher auf Basis der Analyse historischer Daten gestellt
  • Hier lernst Du die Grundlagen der Chartanalyse

Der Chart

Zeigt historische Kurse und Live-Daten

Das wichtigste Fenster im MetaTrader 5 ist der Chart. Er bildet den Kursverlauf eines Marktes über ein zweidimensionales Koordinatensystem ab. Die X-Achse steht dabei für den Zeitverlauf und die Y-Achse für den Preis. Wenn Du eine aktive Verbindung mit dem Server Deines Brokers hast, dann solltest Du hier während der  Handelszeiten die aktuellen Kursbewegungen live verfolgen können. Dabei stellt Dir die Software eine Menge an Funktionen zur Verfügung, um den Chart zu individualisieren. Klicke mit einem Rechtsklick in den Chart. Unter dem Reiter „Eigenschaften“ kannst Du beispielsweise alle Farben des Charts und vieles mehr nach Deinen Bedürfnissen anpassen. 

Tipp: Gehe in den Eigenschaften auf den Reiter „Zeigen“ und setze ein Häkchen unter „Ask-Preis-Linie anzeigen“. Du solltest nun basierend auf dem Spread Deines Brokers eine leicht graue (Bid) und eine rote Linie (Ask) sehen. Die Differenz aus Bid (Angebot) und Ask (Nachfrage) ist der Spreadl

Spread
Lasse Dir den Ask-Preis anzeigen. So bekommst Du ein Gefühl für den Spread.

Japanische Candlesticks

Das OHLC-Format

Dir ist inzwischen sicher aufgefallen, dass der MetaTrader 5 standardmäßig kerzenähnliche Gebilde, statt einer Linie als Kursverlauf abbildet. Diese Form der Darstellung ist für den Laien nicht sofort verständlich, bietet aber enorme Vorteile. Die sogenannten „Candlesticks“ basieren auf dem „OHLC“-Format. OHLC steht für „Open-High-Low-Close“ pro Zeiteinheit.

Das OHLC-Format (Basurto 2020)

„High“ steht für den höchsten gehandelten Preis innerhalb der Zeiteinheit und „low“ für den niedrigsten. Zusätzlich geben „open“ und „close“ den Eröffnungs- und den Schlusskurs pro Zeiteinheit an. Die linke OHLC-Darstellung aus Abbildung 5 schloss niedriger als sie eröffnete. Um das OHLC-Format besser zu veranschaulichen, wurden die sogenannten „Candlesticks“ eingeführt. Candlesticks vereinfachen die Darstellung des OHLC-Formats weiter, indem der Preisspanne zwischen Eröffnungs- und Schlusskurs ein Körper gegeben wird. Dieser Körper wird unterschiedlich eingefärbt, je nachdem, ob in der Zeitspanne Kursgewinne oder Kursverluste entstanden sind.
Candle-Sticks
Candlesticks

Das Candlestick-Format (Basurto 2020)

Der große Vorteil vom OHLC-Format und damit den Candlesticks ist, dass sie sich auf jede Zeiteinheit anwenden lassen. Darunterliegende Zeiteinheiten verschwinden dann zwar in der Kerze, zeigen sich aber noch in Form von Low und High. So bleiben Kursextreme kleinerer Zeiteinheiten sichtbar, auch wenn übergeordnete Zeiteinheiten betrachtet werden.
Menuband MetaTrader 5 Zeiteinheiten
Zeiteinheiten im MetaTrader 5
Zeiteinheiten

Gängige Zeiteinheiten für den kurzfristigen Anlagehorizont („Scalping“) sind die Zeiteinheiten M1, M5, M15 und M30. Im „Swing-Trading“ finden größere Zeiteinheiten wie H1 oder H4 mehr Beachtung. „M“ steht dabei für Minuten und „H“ für Stunden. Die Zahl dahinter gibt an, wie viele Zeiteinheiten pro Kerze enthalten sind. Standardmäßig sollte der MetaTrader 5 eine Auswahl an Zeiteinheiten im Menuband oben anzeigen. Ist dies nicht der Fall, kannst Du sie Dir anzeigen lassen unter Ansicht -> Werkzeugleiste -> Zeitrahmen. Des Weiteren kannst Du bei Bedarf eigene Zeitrahmen hinzufügen, indem Du mit einem Rechtsklick auf die Zeitrahmen klickst.

Gut zu wissen

  • Grundsätzlich kann man sagen: Je größer die verwendete Zeiteinheit, desto höher die Güte des Handelssignals (M1 < M5 < H1 < D1 < …)
  • Dagegen generieren kleine Zeiteinheiten viel häufiger Signale
  • Die beliebtesten Zeiteinheiten im Daytrading sind M5, M15, H1, H4 und D1

Technische Indikatoren

Geben Handelssignale
Du weißt jetzt, wie ein Chart zu lesen ist und verstehst, wie Du eine Order platzierst. Was jetzt noch fehlt, ist ein Signal für den Einstieg in den Markt. Hierfür bedient sich die Chartanalyse sogenannter „technischer Indikatoren“. Ein Indikator ist eine mathematische Formel, die Berechnungen auf Basis vergangener Kursverläufe durchführt. Die Daten für die Berechnung liefert Dir bereits Dein Broker per Datenfeed. Solche Formeln lassen sich mit MQL5 als Algorithmus implementieren. Der Algorithmus prüft dann in Dauerschleife die Live-Daten aus dem Feed, bis das gewünschte Szenario eintritt.
Indikator-Beispiel: Gleitender Durchschnitt
Ein einfaches Beispiel für einen Trendfolge-Indikator ist der gleitende Durchschnitt.
Exponentieller gleitender Durchschnitt
Exponentieller gleitender Durchschnitt im MetaTrader 5

Die obige Abbildung zeigt den Kursverlauf von Gold im Verhältnis zum US-Dollar über den Zeitraum vom 02.07.2021 bis 13.07.2021 im H4-Kerzenformat. Der Chart wurde ergänzt durch einen exponentiellen gleitenden Durchschnitt, basierend auf den Schlusskursen der letzten 200 H4-Kerzen. Da sich der Kurs unterhalb der Linie befindet, ist das Signal des Indikators short. Wie man sieht, scheint der Kurs an der Linie abzuprallen. Auf das Kursverhalten in der Abbildung könnte beispielsweise spekuliert werden, indem im Bereich des gleitenden Durchschnitts eine Short-Order – mit dem Ziel zu niedrigeren Preisen die Position gewinnbringend wieder zu schließen – platziert wird. 

Gut zu wissen

  • Unter MQL5 -> Market findest Du kostenlose und kostenpflichtige Handelsroboter für den MetaTrader 5
  • MQL5 unterscheidet zwischen Experten, Indikatoren, Bibliotheken und Utilitys
  • Während Indikatoren und Utilitys dem manuellen Trading dienen, sind die sogenannten „Expert Advisors“ meist völlig autarke Handelssysteme
  • Bibliotheken sind dagegen vor allem für Entwickler und Programmierer interessant

Fazit

Es existieren sehr viele technische Indikatoren, die sich wiederum miteinander kombinieren lassen. So bietet die Chartanalyse schier unendlich viele Ansätze zum Implementieren algorithmischer Handelsstrategien (vgl. Murphy 2011: 377*). Auf MQL5 gibt es eine große Auswahl fertiger Handelsalgorithmen. Diese gibt es sowohl kostenlos als auch kostenpflichtig. Für den Anfang empfiehlt es fertige Handelsstrategien zu testen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Algorithmen für Dich geeignet sind. Wie das funktioniert, erfährst Du im nächsten Kapitel.

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