Rückblick
- Der Handel mit CFDs ist ein OTC-Geschäft (kein Orderbuch)
- Beim CFD-Trading werden Investmentprognosen daher auf Basis der Analyse historischer Daten gestellt
- Hier lernst Du die Grundlagen der Chartanalyse
Der Chart
Zeigt historische Kurse und Live-Daten
Das wichtigste Fenster im MetaTrader 5 ist der Chart. Er bildet den Kursverlauf eines Marktes über ein zweidimensionales Koordinatensystem ab. Die X-Achse steht dabei für den Zeitverlauf und die Y-Achse für den Preis. Wenn Du eine aktive Verbindung mit dem Server Deines Brokers hast, dann solltest Du hier während der Handelszeiten die aktuellen Kursbewegungen live verfolgen können. Dabei stellt Dir die Software eine Menge an Funktionen zur Verfügung, um den Chart zu individualisieren. Klicke mit einem Rechtsklick in den Chart. Unter dem Reiter „Eigenschaften“ kannst Du beispielsweise alle Farben des Charts und vieles mehr nach Deinen Bedürfnissen anpassen.
Tipp: Gehe in den Eigenschaften auf den Reiter „Zeigen“ und setze ein Häkchen unter „Ask-Preis-Linie anzeigen“. Du solltest nun basierend auf dem Spread Deines Brokers eine leicht graue (Bid) und eine rote Linie (Ask) sehen. Die Differenz aus Bid (Angebot) und Ask (Nachfrage) ist der Spreadl
Japanische Candlesticks
Das OHLC-Format
Dir ist inzwischen sicher aufgefallen, dass der MetaTrader 5 standardmäßig kerzenähnliche Gebilde, statt einer Linie als Kursverlauf abbildet. Diese Form der Darstellung ist für den Laien nicht sofort verständlich, bietet aber enorme Vorteile. Die sogenannten „Candlesticks“ basieren auf dem „OHLC“-Format. OHLC steht für „Open-High-Low-Close“ pro Zeiteinheit.
Das OHLC-Format (Basurto 2020)
Candle-Sticks
Das Candlestick-Format (Basurto 2020)
Zeiteinheiten
Gängige Zeiteinheiten für den kurzfristigen Anlagehorizont („Scalping“) sind die Zeiteinheiten M1, M5, M15 und M30. Im „Swing-Trading“ finden größere Zeiteinheiten wie H1 oder H4 mehr Beachtung. „M“ steht dabei für Minuten und „H“ für Stunden. Die Zahl dahinter gibt an, wie viele Zeiteinheiten pro Kerze enthalten sind. Standardmäßig sollte der MetaTrader 5 eine Auswahl an Zeiteinheiten im Menuband oben anzeigen. Ist dies nicht der Fall, kannst Du sie Dir anzeigen lassen unter Ansicht -> Werkzeugleiste -> Zeitrahmen. Des Weiteren kannst Du bei Bedarf eigene Zeitrahmen hinzufügen, indem Du mit einem Rechtsklick auf die Zeitrahmen klickst.
Gut zu wissen
- Grundsätzlich kann man sagen: Je größer die verwendete Zeiteinheit, desto höher die Güte des Handelssignals (M1 < M5 < H1 < D1 < …)
- Dagegen generieren kleine Zeiteinheiten viel häufiger Signale
- Die beliebtesten Zeiteinheiten im Daytrading sind M5, M15, H1, H4 und D1
Technische Indikatoren
Geben Handelssignale
Indikator-Beispiel: Gleitender Durchschnitt
Die obige Abbildung zeigt den Kursverlauf von Gold im Verhältnis zum US-Dollar über den Zeitraum vom 02.07.2021 bis 13.07.2021 im H4-Kerzenformat. Der Chart wurde ergänzt durch einen exponentiellen gleitenden Durchschnitt, basierend auf den Schlusskursen der letzten 200 H4-Kerzen. Da sich der Kurs unterhalb der Linie befindet, ist das Signal des Indikators short. Wie man sieht, scheint der Kurs an der Linie abzuprallen. Auf das Kursverhalten in der Abbildung könnte beispielsweise spekuliert werden, indem im Bereich des gleitenden Durchschnitts eine Short-Order – mit dem Ziel zu niedrigeren Preisen die Position gewinnbringend wieder zu schließen – platziert wird.
Gut zu wissen
- Unter MQL5 -> Market findest Du kostenlose und kostenpflichtige Handelsroboter für den MetaTrader 5
- MQL5 unterscheidet zwischen Experten, Indikatoren, Bibliotheken und Utilitys
- Während Indikatoren und Utilitys dem manuellen Trading dienen, sind die sogenannten „Expert Advisors“ meist völlig autarke Handelssysteme
- Bibliotheken sind dagegen vor allem für Entwickler und Programmierer interessant
Fazit
Es existieren sehr viele technische Indikatoren, die sich wiederum miteinander kombinieren lassen. So bietet die Chartanalyse schier unendlich viele Ansätze zum Implementieren algorithmischer Handelsstrategien (vgl. Murphy 2011: 377*). Auf MQL5 gibt es eine große Auswahl fertiger Handelsalgorithmen. Diese gibt es sowohl kostenlos als auch kostenpflichtig. Für den Anfang empfiehlt es fertige Handelsstrategien zu testen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Algorithmen für Dich geeignet sind. Wie das funktioniert, erfährst Du im nächsten Kapitel.
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